Ökologie und Artenvielfalt
Die Einwohnerzahl im dicht besiedelten Kanton ist seit dem Jahr 2000 um über 300 000 Menschen auf über 1,5 Millionen gestiegen. Der Siedlungsraum dehnt sich weiter aus und die Wälder und landwirtschaftlich genutzten Flächen dienen den Bewohnern gleichzeitig als Naherholungsraum. Durch die Siedlungsentwicklung kommen die Landschaftsräume im Kanton Zürich unter Druck. Es droht eine zunehmende Verinselung der natürlichen Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten. Die vielfältigen Ausgleichsmassnahmen zur Erhaltung der Biodiversität und des Landschaftsbilds bilden eine gemeinwirtschaftliche Leistung der Landwirte zugunsten der Allgemeinheit. Mit ihrer Qualitätsstrategie tragen die Zürcher Bauern massgeblich zur Erhaltung der Biodiversität bei und wirken durch die Pflege wertvollen Kulturlands dem Siedlungsdruck auf die Natur- und Landschaftsräume entgegen.
Erhaltung der Biodiversität
Die Förderung von Biodiversität bedeutet die Erhaltung und Förderung vielfältiger Lebensräume für in Bedrängnis geratene Pflanzen und Tiere. Dabei spielen die einzelnen Gemeinden zusammen mit der Landwirtschaft eine Schlüsselrolle: Sie haben den Auftrag, die Theorie in der Praxis umzusetzen. Ihnen stehen zahlreiche Werkzeuge zum Schutz von Natur und Landschaft zur Verfügung. Die produzierenden Landwirte fördern die Biodiversität beispielsweise mit Wildblumenflächen in Getreidefeldern, durch mehrjährig brachliegende Felder oder mittels Steinhaufen, die als Unterschlupf für Reptilien dienen. Auch extensiv genutzte Wiesen bieten viel Raum für gefährdete Arten.
Biodiversitätsförderflächen 2018
Die Flächenziele für diese Ökoflächen, den sogenannte Biodiversitätsförderflächen( kurz: BFF), wurden im Kanton Zürich erreicht. 15% der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Biodiversitätsförderflächen, dies sind 6.3% der gesamten kantonalen Fläche. Das Augenmerk liegt nun eindeutig auf der Verbesserung der Qualität dieser Flächen. Bereits über ein Drittel der Biodiversitätsförderflächen weisst eine hohe biologische Qualität auf (Qualitätsstufe 2). Das heisst, sie weisen eine besonders hohe Vielzahl an Pflanzen und Strukturen auf. Der Anteil dieser Flächen an den gesamten Ökoflächen steigt stetig.
Vernetzung der Flächen
Um der zunehmenden Verinselung von Lebensräumen entgegen zu wirken, ist die bewusste Vernetzung dieser, über die landwirtschaftliche genutzte Fläche hinweg, ein zentraler Punkt bei der Standortwahl von Biodiversitätsförderflächen. Durch Vernetzungsprojekte wird diese Infrastruktur von vielfältigen Lebensräumen gefördert. Ein grosser Teil der Ökoflächen ist Bestandteil solcher Vernetzungsprojekten.
Landschaftsqualitätsprojekte
Das Ziel der Landschaftsqualitätsprojekte ist es, die Vielfalt der Landschaften zu erhalten und zu fördern. Der ortstypische Charakter einer Landschaft soll gepflegt und weiterentwickelt werden. In das Projekt fliessen die Bedürfnisse der nichtbäuerlichen Bevölkerung zu einem wesentlichen Teil mit ein. Die Massnahmen betreffen vor allem Ackerbau, Grünland und Hochstammobstgärten sowie Rebbaugebiete.
«Als produzierender Biobauer sorge ich mit einer ökologischen Landwirtschaft
für gesunden Lebensraum und hohe Lebensqualität für Mensch, Tier und Pflanzen.»
Christian Mathys, Forch